wie jedes Jahr im November präsentieren die Afrikanischen Filmtage - nun schon zum 13. Mal - dem Saarbrücker Publikum wieder Filme und Filmschaf-fende aus Afrika, die sonst selten zu erleben sind. Wir möchten damit nicht nur ein Bewusstsein für die Situation und das Potenzial des afrikanischen Kinos wecken, sondern die Gelegenheit bieten, Afrika in seinen vielen Facetten kennenzulernen - auch jen-seits der traditionellen Stereotype, die von den Mas-senmedien so oft bedient werden.
So haben wir in diesem Jahr wieder ein breit gefächertes Programm zusammengestellt, das sowohl neue, populäre Genres des afrikanischen Kinos - wie den Abenteuerfilm Le collier du Makoko - präsentiert als auch die teils schmerzhafte Aufarbeitung der ei-genen Vergangenheit und Gegenwart in engagierten Autorenfilmen. Erneut ist das portugiesischsprachige Afrika vertreten, diesmal mit einem Film aus Mosambik, und erstmals zeigen wir auch einen Film aus dem kulturellen Schmelztiegel Madagaskar.
Viel Spaß im Kino!
Das Team der Afrikanischen Filmtage: Lamine Conté, Ute Fendler, Regina Greif, Jeanne Ruffing, Waldemar Spallek, Jan Tretschok, Christoph Vatter, Soenke Zehle
Donnerstag 07. November, 19 Uhr - Le Président Der Regisseur wird zur Diskussion anwesend sein. Nach der Diskussion lädt Haus Afrika zu einem Umtrunk mit Musik ein. Kamerun/Deutschland 2013, frz. OmeU, 63 Min. In seinem neuen Film erzählt Jean-Pierre Bekolo die fiktive Geschichte eines amtsmüden Regierungschefs in einem Land, in dem das Leben stagniert. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind beabsichtigt: Le Président ist eine Parabel auf die Verhältnisse in Kamerun, das seit 1982 von Paul Biya regiert wird. Mit seinem Film möchte Bekolo seine Landsleute aus der Lethargie wecken, die sich durch die permanente Wiederwahl des nunmehr seit zwanzig Jahren regierenden Despoten breit gemacht hat, der mehr Zeit in einem Genfer Luxushotel verbringe als in Kamerun. Seitdem der Film im Februar 2013 am Rande des Fespaco-Festivals in Ouagadougou, Burkina Faso, gezeigt wurde, hat sich um ihn ein Gewirr von Gerüchten und Zensurversuchen entwickelt.
Der in Kamerun zensierte Film ist über die afrikanische Video-on-Demand-Plattform buni.tv erhältlich.
Freitag. 08. November - Masterclass Masterclass mit dem Regisseur Jean-Pierre Bekolo. Zeit: 09:00 - 13:00
Veranstaltungsort: Hochschule der Bildenden Künste Saar Keplerstr. 3-5 66117 Saarbrücken.
Anmeldung bis 01.11.13 per Email an masterclass@xmlab.org.
Freitag, 08. November, 20 Uhr - Malagasy Mankany Madagaskar 2012 [Malagasy OmeU], 93 Min. Regie: Haminiaina Ratovoarivony Der Regissuer wird zur Diskussion anwesend sein. Jimi, Bob und Dylan studieren Soziologie an der Universität von Antananarivo auf Madagaskar. Als Jimis Vater schwer krank wird, besteigen sie zu dritt ihren Mini, um in das weit entlegene Dorf zu fahren, in dem er wohnt. Die attraktive und geheimnisvolle Anhalterin Charu, eine junge Indo-Pakistanerin, die sie zu Beginn ihrer Fahrt auflesen, wird bald für Unruhe unter den drei Freunden sorgen. Auf ihrem Weg entdecken sie in teils lustigen, teils absurden Begegnungen nicht nur die Probleme und das Potenzial Madagaskars, sondern auch sich selbst. Und unversehens werden sie in ein gefährliches Abenteuer verstrickt... Werden sie ihr Ziel rechtzeitig erreichen?
Samstag, 09. November, 20 Uhr - Le collier du Makoko Gabun/Frankreich 2011 (frz. OmeU), 93 Min. Regie: Henri Joseph Koumba-Bididi Der Regisseur wird zur Diskussion anwesend sein. Es war einmal eine Königin, die sich dazu entschloss, ein heiliges Amulett aus Gold wiederzufinden, das einst den Ahnen gehörte. Sie war fest davon überzeugt, dass dieses Amulett die Kraft besitzt, Frieden und Wohlstand über ihr Volk zu bringen.Es war einmal ein großer Wissenschaftler, der sich dem Erhalt des natürlichen Ökosystems verschrieben hatte und sich in seinem Land für den Schutz von Löweneinsetzte. Es war einmal ein junges Waisenkind, das bei einem Löwen aufwuchs und sich von diesem um keinen Preis der Welt trennen wollte. Koumba-Bididis Film Le collier du Makoko ist ein modernes Märchen und erzählt die aufregende Geschichte von drei Charakteren, die das Schicksal in einem turbulenten Abenteuer zwischen Frankreich und Gabun zusammenführen wird.
Sonntag, 10. November, 20 Uhr - Virgem Margarida Mosambik 2012 [portugies. OmeU], 90 Min. Regie: Licínio Azevedo Der Regisseur wird zur Diskussion anwesend sein. Mosambik, 1975. Nach Jahrhunderten des Kolonialismus will die Revolutionsregierung das Land erneuern: Auf den Straßen von Maputo werden Prostituierte und solche, die man dafür hält, zusammengetrieben und in ein Camp auf dem Land verbracht, wo man aus ihnen mit teils brutalen Methoden die neuen Frauen des Sozialismus machen will. Unter ihnen die junge Margarida, die noch nie mit einem Mann zusammen war... Doch langsam regt sich Widerstand unter den Frauen, und sie beginnen sich gegen die Unterdrückung unter dem Deckmantel der Revolution zu wehren. Mit starken Bildern und eigenwilligem tragik-komischen Schauspiel beleuchtet Licínio Azevedos Film eindrücklich ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Geschichte Mosambiks.
Journées du Cinéma Africain Les Journées du cinéma africain ont pour objectif de permettre à un large public une approche de la variété et de la qualité de la création filmique africaine. Comme au cours des années précédentes, des films issus de pays et cercles culturels différents seront présentés (Maghreb, états de l'Afrique francophone et, depuis 2006, états anglophones de l'Afrique Anglophone). En complément des projections, des invités (réalisateurs et spécialistes du cinéma) permettent une approche plus poussée des cultures cinématographiques du continent.
Afrikanische Filmtage Die Afrikanischen Filmtage stellen das Filmschaffen der anglophonen und frankophonen Länder Afrikas vor, dazu führen eingeladene Regisseure und Filmexperten in die Kinokulturen des Kontinents und seiner Diaspora ein. Seit ihrer Gründung 2001 haben sich die Afrikanischen Filmtage zu einem fachbereichs- und hochschulübergreifenden Kultur- und Wissenschaftsprojekt weiterentwickelt und ihren festen Platz im Kulturleben von Stadt und Region eingenommen.
African Cinema Festival Each year, a new edition of the African Cinema Festival introduces the work of'anglophone' and'francophone' African filmmakers, directors and critics are invited to introduce the various cinemas of the continent and its diaspora. Since its foundation in 2001, the African Cinema Festival has developed into an inter-departmental and inter-university media and research project and assumed a central place in the cultural life of the city of Saarbruecken as well as the larger (cross-border) region.
Kooperationspartner Lehrstuhl für romanische Kulturwissenschaft und interkulturelle Kommunikation, des Institut d'Etudes Françaises, Volkshochschule des Stadtverbandes Saarbrücken, Haus Afrika e. V., Hochschule der Bildenden Künste Saar, Experimental Media Lab, Kino Achteinhalb, Lehrstuhl "Romanische Literaturwissenschaft und Komparatistik unter besonderer Berücksichtigung Afrikas" der Universität Bayreuth.
Laissez-nous vos impressions, remarques, suggestions pour améliorer le nouveau site Sudplanète. N'hésitez surtout pas à nous rapporter les éventuels bugs que vous pourriez croiser.